Hindukusch-Gebirge, Afghanistan | Foto © Susanne Koelbl
Unter den Trümmern des Krieges
In der östlichen Welt gelten Gedichte als das kollektive Gedächtnis der Völker, an dem alle mitschreiben, gleich, ob arm oder reich, glücklich oder in tragischer Zeit geboren.
Die Älteren erzählen den Kindern Geschichten in Versen und so ist die Poesie eine dort weithin vertraute Form.
Acht Monate lang trafen sich die allein nach Europa geflüchteten 14- bis 18jährigen Jugendlichen aus Afghanistan und Iran immer wieder mit ihren Poesie-Mentoren in Berlin. Sie verfassten Verse über Todesangst, Sehnsucht und Fremdheit und ihre Geschichten geben einen seltenen Einblick, wie sie den Krieg erleben und warum sie sich ausgerechnet hierher, in die Bundesrepublik flüchteten, aber auch, wie sie uns sehen, die Deutschen.
Entstanden sind sehr persönliche Zeilen, die zeigen, dass unter den Trümmern des Krieges die poetische Seele einer Jahrhunderte alten Hochkultur lebt, schön und unzerstört, auch in dieser jungen Generation.
Im Versemachen finden die Jugendlichen ihre Stimme.
Susanne Koelbl
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