Seit Ende September findet in Koblenz eine Interkulturelle Woche statt. Es wird international gekocht, getanzt, gefrühstückt: und in diesem Jahr sogar internationale Gedichte vorgetragen - von zwei unserer Dichter! Robina Karimi und Rojin Namer traten am Donnerstag in der Hoffnungskirche in Koblenz auf.

"Ich fand ein Dach über dem Kopf, aber in einem leeren Haus. / Ich fand Bücher und Bildung und Schulkameraden, aber keine Freunde. / Mein neues Zuhause schenkte mir ein Nest und eine Zukunft. / Aber keine Erfüllung." Robina Karimi trug diesen neuen Text ("Schuldig") diese Woche zum ersten Mal vor. Darin beschreibt sie, wo sie sich einige Jahre nach ihrer Ankunft in Deutschland zu Hause fühlt.

Eine Diskussion dieser Intensität hatten wir schon lange nicht mehr. Das Publikum diskutierte über Integrationsprozesse, über die Ungleichbehandlung zwischen den Herkunftsländern und die Gründe dafür und darüber, welche Rolle Kinder einnehmen, wenn sie für ihre Eltern beim Ausländeramt übersetzen. Im Publikum saßen sowohl Menschen, die in der Integrationsarbeit tätig sind, als auch Menschen, die selbst aus ihren Heimatländern geflohen sind. So entstand eine besonders vielschichtige Debatte - wir hätten noch lange weiterreden können.

Ein herzliches Dankeschön an die Diakonie Koblenz sowie an das Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz, die diese Lesung ermöglicht haben.