Günter Wallraff hielt eine flammende und gleichsam einfühlsame Laudatio auf die berührenden Gedichte der jugendlichen Poeten. Er nutzte die Gelegenheit auch für Kritik an der deutschen Regierung und ihrer Politik gegenüber Kriegsgeflüchteten. Deutschland leide nicht an einer »Flüchtlingskrise, sondern an einer Humanitätskrise«, sagte Wallraff und erinnerte an den Sommer 2015, als viele Deutsche Geflüchtete willkommen geheißen hatten, dass diese hilfsbereiten und liberalen Bürger*innen, die »noch immer die Mehrheit« seien, dann aber nur kurze Zeit später durch fremdenkritische und rechtspopulistische Kräfte verdrängt wurden. Der Autor würdigte die vielversprechenden Talente der Preisträger – »Eure Lyrik öffnet die Herzen der Menschen«, zitierte die Westdeutsche Zeitung Wallraffs Appell: »Sorgen wir für eine bessere Zukunft gemeinsam mit denen, die bei uns Zuflucht suchen.« Westdeutsche Zeitung

Der Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal Andreas Mucke las die Gedichte auf Deutsch.

In der Begründung der Jury heißt es: »Die Texte seien erschütternde, erstaunlich reife lyrische Schicksalsbeschreibungen der 14 bis 18 Jahre alten Jugendlichen, die die Geschichte ihrer Flucht dokumentierten. Die poetischen Lebenszeichen erinnerten auch an deutsche Exilanten wie Else Lasker-Schüler und ihre Werke.«  - Deutschland Funk Kultur