In Zeiten, in denen Menschen wieder nach einer deutschen Leitkultur rufen und auch Theater als Orte der offenen Begegnung Anfeindungen erfahren, wollen bayerische Schauspielhäuser zusammenstehen im Ringen um mehr Toleranz. Bereits 2017 gab es einen solidarischen Aktionstag, woraufhin sich in diesem Jahr erneut 19 bayerische Theater zusammenschlossen, um zu mehr Offenheit aufzurufen.
Mit einem vielfältigen Programm war das Gostner Hoftheater in Fürth bei Nürnberg vertreten, die Matinee unter dem Titel »gemeinsam grenzenlos« umfasste musikalische Beiträge von sanftem Gitarren-Rock aus dem Iran bis zu äthiopischem Electropop, Performances seitens des Staatstheaters Nürnberg und einer Inklusionsgruppe der Lebenshilfe. Eine eindringliche Rede mit dem Aufruf zu mehr Toleranz hielt zudem Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen Theater Berlin; für eine warme Atmosphäre sorgte das liebevoll gestaltete Theaterzelt. Dazu gab es Lesebeiträge von der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte über Shakespeare – hin zu The Poetry Project. Robina Karimi und Shahzamir Hataki aus Afghanistan und Rojin Namer aus Syrien lasen kraftvolle Texte, in denen es unter anderem um den Umgang mit Vorurteilen ging, um gesellschaftlichen Druck und um Emanzipation.
The Poetry Project bedankt sich bei Gisela Hoffmann für die Einladung zu dieser runden Veranstaltung und bei Thomas Witte, Ensemblemitglied am Gostner Hoftheater, für den gefühlvollen Vortrag der deutschen Texte.
Künstlerische Leitung: Gisela Hoffmann