Nach der fulminanten Besprechung in der Süddeutschen Zeitung war auch die Black Box im Gasteig mit seinen 240 Sitzplätzen nahezu vollkommen ausgebucht.

Theresa Rüger führte kurz in die lyrische Werkstatt-Arbeit des Poetry Projects ein. Dann päsentierten Ali Alzaeem, Rojin Namer und Muska und Robina Karimi ihre Texte über ihre alte und neue Heimat – wie gewohnt in ihrer Muttersprache, arabisch und persisch. Anne Bontemps und Michael Schröder lasen die Texte in Deutsch. Besonders beeindruckt war das Publikum von Muskas Text über das Frausein in Afghanistan: »Die Tochter hört von ihrer Mutter: Du bist ein weißes Stück Stoff. Aber du verdreckst schnell.«

Bei der sich anschliessenden Fragerunde kam es bei den einbezogenen Zuhörern zu einer enormen Überraschung darüber, wie hervorragend unsere Dichter bereits Deutsch sprechen. Ganz im Sinne der anhaltenden #MeToo-Debatte drehte es sich viel um weibliche Erfahrungen.

Es ist eine Freude zu erleben, wie sehr sich das Selbstbewusstsein der heranwachsenden Frauen bereits entwickelt. Zu den Unterschieden zwischen Syrien und Deutschland befragt, erzeugte Rojin schlagfertig einen Lacher: »Natürlich sehe ich Unterschiede. Als Frau hat man in Deutschland wesentlich mehr Freiheiten. Aber Gleichheit gibt es hier auch nicht. Zum Beispiel würde ich nicht einfach an den Straßenrand pinkeln…«

Nach minutenlangem Applaus gab es die Gelegenheit, unseren Gedichtband zu erwerben und sich diesen signieren zu lassen. Hier spürten unsere Poeten ganz hautnah, welche Begeisterung sie beim Publikum ausgelöst hatten:

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Signierstunde | Foto © Rottkay

Wir danken Edith Offermann für die Organisation und großartige Betreuung, außerdem der »Schauburg - Theater für junges Publikum«, die uns die beiden Schauspieler gestellt hat.