Die Poetry Project-Weihnachtslesung hat bereits Tradition und durfte auch in diesem Jahr nicht fehlen. Wir hatten unsere Poet*innen dazu eingeladen, uns Texte zum Thema Winter/Jahresende zu schicken, und Teilnehmende aus all unseren Sprachgruppen sind dieser Einladung nachgekommen. Neben Plätzchen, Glühwein und Früchtepunsch ließen wir mit Texten von Atto Abdulsalam, Leyla Akyildiz, Rahmetullah Berxwedan Andan, Mohamad Zahra, Mykhailo Krasilnikov und Tayebah Joya das Jahr 2023 Revue passieren. Die deutschen Übersetzungen wurden einfühlsam von unserer wunderbaren Praktikantin Elisabeth Renger vorgetragen. Außerdem wurde fleißig gemeinsam gebastelt – an Papier-Schneeflocken für das Poetry-Büro und an Armbändern, Ketten und Ohrringen, für den Eigengebrauch oder auch für letzte Weihnachtsgeschenke. Auch gab es wie in den letzten Jahren eine Tombola, bei der unter anderem Lyrikanthologien und Schoko-Weihnachtsmänner gewonnen werden konnten.

So gemütlich und ausgelassen das Beisammensein war, so nachdenklich stimmten die vorgetragenen Gedichte. In ihnen spiegelten sich Trauer und Frustration in Anbetracht der weltweiten Kriegs- und Krisensituationen, wie auch Schmerzen durch Einsamkeit und persönliche Verluste. So heißt es etwa in Mykhailos Gedicht Das Jahr ist vorüber: „Ich werde dieses Jahr nicht vermissen. / Ich werde nur die Menschen vermissen, / Die dieses Jahr geraubt hat. / Die es wie Gefangene mit sich gerissen hat, / Mit sich gerissen in die Dunkelheit einer seelenlosen Brust.“

Wir danken unseren Poet*innen für das Teilen ihrer Texte und hoffen, dass 2024 viele schöne Momente für sie bereithalten wird.

Weihnachtlich geschmückte Gäste
Weihnachtlich geschmückte Gäste
Foto: © Aline Deprez
Atto Abdulsalam und Elisabeth Renger lesen Texte über das vergangene Jahr.
Atto Abdulsalam und Elisabeth Renger lesen Texte über das vergangene Jahr.
Foto: © Aline Deprez