Die Geflüchteten,
die im Heim wohnen,
das sich soweit am Rand von Berlin befindet,
dass Schilder vor Reitern warnen,
sehe ich, wenn sie an der Bushaltestelle warten.
Ich radele vorbei,
muss zum Klavierunterricht, oder zum Arzt.
Frag' mich manchmal,
ob es für die Frauen mit Kopftüchern,
langen Ärmeln und Röcken befremdlich ist,
mich mit nackten Beinen und Armen zu sehen.
Frage nicht sie.
2016. Meine Mutter und ich gehen zum Heim.
Wir erkundigen uns am Tor bei den Pförtnern,
ob wir helfen, unterstützen, etwas beitragen können
und werden unfreundlich zurückgewiesen.
In einem Rahmen,
wo die Regeln klar sind,
ist es leicht für mich,
zu sprechen und zuzuhören.
Der schwierigere Schritt –
auf jemanden zuzugehen –
bleibt aus.
Mama und ich sind nicht wieder zum Heim gegangen,
Obwohl es nicht weit ist.
Ich radele daran vorbei,
und stelle Fragen –
Mir selbst.