Rojin Namer (*2002) wurde als ältestes von fünf Kindern in Damaskus in Syrien geboren. Ihr Vorname bedeutet »Sonnenschein«, Namer heißt »Tiger«. Bis zuletzt hatte sie zusammen mit ihrer Familie als Geflüchtete im Irak gelebt. Die Schrecken des Krieges und die Zuspitzung der Situation seit 2013 führten dazu, dass sich Rojin 2015 im Alter von 12 Jahren mit ihrem Onkel auf den Weg nach Deutschland machte. Ihre Flucht dauerte rund 27 Tage und führte sie über die Türkei, Griechenland, Serbien und Österreich. In Athen verbrachte sie 10 Tage im Gefängnis und musste die Flucht nach Deutschland allein fortsetzen. Sie lebt heute in einer Caritas-Einrichtung in Berlin, nimmt erfolgreich an Debattierwettbewerben teil, möchte gerne studieren. In alltäglichen Situationen, zum Beispiel bei Flugzeuggeräuschen, holt sie manchmal die Angst ein, Erinnerungen an die Zeiten des Krieges. Rojin wurde 2019 mit dem Theo in der Kategorie Sprachräume ausgezeichnetist und ist Gewinnerin des Lyrix 2019 und 2020 (Bundeswettbewerb für junge Lyrik).

Vî/ê niviskarî/ê xelat standiye.