Mahdi Hashemi (*2000) ist im Alter von 15 allein aus der Nähe von Teheran, der Hauptstadt Irans, nach Deutschland geflüchtet. Seine Fluchtgeschichte beginnt jedoch viel früher; als er gerade drei Monate alt war, floh seine Familie mit ihm aus Afghanistan in den Iran. 

Während Mahdi sich nicht an die erste Flucht erinnern kann, war die zweite für ihn umso einprägsamer. Als sein Vater ihm eines Nachts sagte, er solle am nächsten Morgen früh losfahren, ging alles ganz schnell. Auf dem Weg stellte er sich vor, wie Europa wohl aussehen würde. Spätestens ab Griechenland war er sich sicher, dass ihn dort eine bessere Zukunft erwarten würde, die Hilfsbereitschaft der Menschen vor Ort gab ihm Hoffnung für sein neues Leben in Deutschland. 

Inzwischen arbeitet Mahdi in Berlin auf sein Abitur hin und beschäftigt sich unter anderem damit, warum er sich als afghanischer Flüchtling im Iran zu einer Entschuldigung genötigt sah, dort die bloße Luft zu atmen. 2018 wurde Mahdi Hashemi mit dem Else Lasker-Schüler-Lyrikpreis ausgezeichnet.

Diese*r Autor*in ist Preisträger*in.