kommt aus Tripolis in Libyen. Der Publizist, Forscher und Menschenrechtsaktivist widmet sich der Kritik an fundamentalistischem Extremismus und religiöser Hassrede. Er gründete unter anderem das Kulturmagazin ‚Armat‘, übersetzt Gerechtigkeit - doch die hat es laut Salah in Libyen nie gegeben, nicht unter Muammar al-Gaddafi und heutzutage schon gar nicht. Aufgrund seiner Studien zu fundamentalistischem religiösem Denken und seiner Mitgliedschaft im Libyschen Liberalen Demokratieforum wurde er von der Gruppe Ansar al-Sharia bedroht, das Demokratieforum musste aufgrund von Morddrohungen an die Mitglieder geschlossen werden.
Salahs aufklärerische Lesungen über die islamische Schrift führten zu seiner Verfolgung während der Regierungszeit Gaddafis, er wurde angeklagt wegen Verleumdung, Blasphemie, Ketzerei und Atheismus. Bei verschiedenen arabischen Behörden war er als „gefährlicher politischer Aktivist“ gelistet und wurde mehrfach an Flughäfen festgehalten. Im Oktober 2014 schließlich entführten ihn auf offener Straße bewaffnete Milizen der Muslimbruderschaft, er wurde geschlagen und mit dem Tode bedroht. Dass er noch lebt, habe Salah einflussreichen Freunden zu verdanken, die sich für seine Freilassung einsetzten. Für ihn und seine Bekannten sei in Libyen kein Platz mehr, man sei von Feinden umzingelt.
Salah konnte 2015 nach Tunesien und schließlich nach Deutschland fliehen, dank einer Einladung zum Open Eye Award der deutschen MiCt-Stiftung (Media in Cooperation and Transition) aufgrund seiner journalistischen Arbeit. Im selben Jahr beantragte er politisches Asyl in Deutschland. Salah lebt heute mit seiner Frau und zwei Töchtern in Düsseldorf.