Deutschland, du bist nicht das, was du vorgibst zu sein,
Wenn am 1. Mai noch vor der Sonne
Die Fäuste der Polizei mein Gesicht berühren.
Deutschland, du bist nicht das, was du vorgibst zu sein,
Wenn aus deinem Schoß die Waffen geboren werden,
Die den Gesichtern unserer Kinder die Unschuld nehmen,
Bevor der Mond ihre Lippen berührt.
Deutschland, du bist nicht das, was du vorgibst zu sein,
Wenn deine Politik den Nährboden für Unterdrückung bietet,
Wenn diejenigen, die nach Gerechtigkeit rufen, zum Schweigen gebracht werden,
Und ihre Stimmen im Lärm der Politik untergehen.
Deutschland, du bist nicht das, was du vorgibst zu sein,
Wenn die Vielfalt und Toleranz, die du beschwörst,
Von Hass und Intoleranz erstickt werden,
Und diejenigen, die „anders“ sind, als Bedrohung betrachtet werden,
Weil sie dir einen Zahnarzttermin wegnehmen könnten.
Deutschland, du bist nicht das, was du vorgibst zu sein,
Wenn die Grenzen für einige offen stehen, für andere jedoch verschlossen bleiben,
Und diejenigen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen,
Auf eine ungewisse Zukunft blicken.
Deutschland, du bist nicht das, was du vorgibst zu sein,
Solange unser Freund und Helfer die Hand über jene hält, die uns nach dem Leben trachten,
Während Eltern in Hanau noch das Blut ihrer Kinder in die Nase steigt.
Deutschland, ich suche verzweifelt nach einem Zufluchtsort.
Was bleibt, ist die Leere, die der Schlag in meinem Gesicht hinterlassen hat.
Was bleibt, ist meine Seele, die nun in deinen Mauern gefangen ist.
Einigkeit und Recht und Freiheit.
Jetzt zwingst du mich vor dir zu fliehen.